Meine Aquaponik-Fehler: Teil 3 – Kein Backup für Sauerstoffversorgung

Fehler helfen beim Lernen. Damit Du aber nicht die gleichen Aquaponik-Fehler machen musst wie ich, beschreibe ich in dieser kleinen Artikelserie meine Fehler beim Bau und Betrieb der Aquaponik.

Dieser Fehler gehört zu den folgenschwersten.

Im Normalbetrieb wird durch das Spülen der Pflanzbeete das in die Fischtanks zurückfließende Wasser hinreichend mit Sauerstoff angereichert. Leider gibt es folgende Probleme, die ich alle erlebt habe und die leider einige Fische das Leben gekostet haben.

  • Pumpen fallen komplett aus oder verstopfen.
    Regelmäßige Reinigung der Rohre, Schläuche und Pumpen gehört zu den wiederkehrenden Wartungsarbeiten einer Aquaponik.
    Leider kommt es trotzdem immer wieder vor, dass Pumpen komplett ausfallen oder verstopfen. Leider machen sie das vorzugsweise im Hochsommer und wenn man über das Wochenende abwesend ist.
    Ein Ausweg ist die redundante Auslegung der Pumpen. Das bedeutet, zwei Pumpen pro Tank zu betreiben.
  • Leider schützen auch zwei Pumpen nicht vor einem längeren Stromausfall. Wieder im Hochsommer und wieder an einem langen Wochenende hatte es die Sicherung eines Stromkreises bei uns erwischt.
    Mit zwei Stromkreisen wäre man etwas sicherer unterwegs, aber auch das schützt nicht vor einem Ausfall beim Versorger.

Was kann man tun:

  • Man sollte Systeme immer redundant auslegen. Das kann bedeuten zwei Pumpen an zwei Stromkreisen zu betreiben und vielleicht die Pumpen über eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) abzusichern.
  • Eine weitere Form der Redundanz ist eine solar betriebene Teichbelüftung (Luftpumpe mit Sprudelstein). Da die kritischen Tage immer Sommertage sind, an denen die Sauerstoffsättigung schnell kritisch wird, sind solare Belüfter auch ohne Pufferbatterie eine gute Absicherung gegen Fischsterben durch Pumpenausfall. Seit ich diese Teichbelüfter in meinen Tanks einsetze, hatte ich keine Probleme mehr.
    Ob kleine solare Teichbelüfter ausreichend sind, ist natürlich auch von der Besatzdichte abhängig. Bei hoher Besatzdichte macht wahrscheinlich zusätzlich eine USV Sinn, da dann auch die Toxizität des Ammoniaks aus den Fischausscheidungen mehr Gewicht bekommt.

Meine Aquaponik-Fehler: Teil 2 – Mangelnde Isolierung

Fehler helfen beim Lernen. Damit Du aber nicht die gleichen Aquaponik-Fehler machen musst wie ich, beschreibe ich in dieser kleinen Artikelserie meine Fehler beim Bau und Betrieb der Aquaponik.

Meine zwei Aquaponik-Systeme stehen in einem kleinen Gewächshaus. Trotz automatischer Fensteröffner heizt es sich im Sommer leicht auf. Im Winter ist es unbeheizt und kühlt stark ab.

Die meisten Fische bekommen bei Temperaturen oberhalb 25° echte Probleme. Außerdem ist es bei so hohen Temperaturen auch schwer, für eine ausreichende Sauerstoffsättigung des Wasser zu sorgen.

Kühlt das Wasser unter 5° ab, sterben die wichtigen Bakterien im Biofilter der Pflanzbeete ab. Deshalb müssen die Fischtanks im Winter beheizt werden.

Da die Fische bei Temperaturen über 10° fressen – darunter aber nicht – sollten die Temperatur im Winter möglichst konstant 6-7° betragen. Eine niedrigere Temperatur wäre besser, um den Energiehaushalt der Fische herunterzufahren. Aber dann sterben wieder die Biofilter.

Will man also das System ganzjährig und draußen in Norddeutschland betreiben, ist eine gute Isolierung der Fischtanks, der Wasserleitungen und der Pflanzbeete notwendig. Das hilft nicht nur die Temperaturen konstant zu halten, sondern auch die Energiebilanz nicht komplett zu verderben…

Die Pflanzbeete werden leicht vergessen. Sie werden aber auch im Winter mindestens einmal pro Stunde für 15 Minuten mit Wasser geflutet. Je stärker sie in der Zwischenzeit auskühlen, desto stärker wird auch das Wasser vor dem Rücklauf in die Fischtanks abkühlen.

Leider hatte ich die Isolierung vor dem Einbau und Versenken im Boden des Gewächshauses nicht (mehr) bedacht. Nachträglich war eine vernünftige Isolierung nur schwer zu realisieren.

Die eingegrabenen Teile der IBCs hatte ich jedenfalls gleich isoliert.
Bei den oberen Teilen kam dann „erstmal“ eine provisorische Isolierung…

Meine Aquaponik-Fehler: Teil 1 – Platzierung der Pflanzbeete über den Fischtanks

Fehler helfen beim Lernen. Damit Du aber nicht die gleichen Aquaponik-Fehler machen musst wie ich, beschreibe ich in dieser kleinen Artikelserie meine Fehler beim Bau und Betrieb der Aquaponik.

In meiner Bauanleitung habe ich beschrieben, wie ich aus einem IBC jeweils einen Fischtank und ein Pflanzbeet für eine Aquaponik gewonnen habe und wie ich dieses Pflanzbeet über dem Fischtank gelagert habe.

IBC Aquaponik

Das ist eine prima Konstruktion, um Platz und Material zu sparen. Da enden die Vorteile dann aber auch schon.

Nachteile:

  • Die Fische zu beobachten ist eine wichtige, wiederkehrende Aufgabe. Durch ihr Verhalten kannst Du frühzeitig auf viele Probleme aufmerksam werden. Mit der vorgestellten Konstruktion können sich die Fische – besonders bei trübem Wasser – immer wieder gut in Ecken verdrücken, wo Du sie nicht beobachten kannst. Damit ist man oft im Blindflug, was die Fischgesundheit angeht.
  • Weil die Wasseroberfläche nur schlecht einsehbar ist, können Dir tote Fische, hereingefallene, ertrunkene Mäuse oder Nacktschnecken entgehen, die den Ammoniakanteil im Wasser gefährlich hoch treiben können.
  • Es ist fast unmöglich für Wartungsarbeiten vernünftig an alle Stellen des Fischtanks zu gelangen.
  • Die Isolierung des Fischtanks gegen Wärme, Auskühlen und Lichteinfall ist sehr schwierig.