Aquaponik ist hochgradig energie- und ressourcenintensiv (s.a. Aquaponics Food Production Systems – Buchbesprechung folgt). Daher sollte man sich aus meiner Sicht ein paar Fragen stellen, bevor man sich in das – sehr spannende und interessante – Abenteuer Aquaponik stürzt, wenn man das Projekt nicht allein aus Neugier verfolgt.
Die Knackpunkte, die sich für mich aus der Erfahrung der letzten Jahre heraus kristallisiert haben, sind:
1. Habe ich günstigen Zugang zu Wärme und Strom?
2. Woher beziehe ich mein Fischfutter und ist es ökologisch sinnvoll erzeugt?
3. Könnte ich auf dem verwendeten Land mit Bioanbau in Erde und geringerem Ressourceneinsatz mehr erzeugen?
4. Kann ich die Optimierung der Besatzdichte so gestalten, dass a) genügend Nährstoffe für die Pflanzen bereitstehen und b) die Fische trotzdem noch artgerecht gehalten werden können?
Derzeit kann ich alle Fragen für mich nicht wirklich positiv beantworten:
ad 1. Eine kleine Solaranlage versorgt meine Anlage mit hinreichend Strom. Ins Hausnetz eingespeist, wäre die Anlage wirtschaftlich aber sinnvoller verwendet.
ad 2. Meine Wurmproduktion habe ich bisher nicht auf ein Niveau hochfahren können, das Zukauf von Futter vermeidet. Die meisten verfügbaren Fischfutter sind ökologisch aber nicht vertretbar (u.a. wegen Fischmehl) oder von der Zusammensetzung (insbesondere Proteingehalt) suboptimal.
ad 3. Mit NoDig erzeuge ich fast ganzjährig auf wenig Fläche bei geringerem Ressourceneinsatz deutlich mehr Lebensmittel.
ad 4. Wird die Besatzdichte zu weit reduziert, kümmern die Pflanzen auf den Pflanzbeeten/Biofiltern. Durch suboptimale Nährstoffversorgung sind meine Pflanzen in der Aquaponik im Vergleich zu NoDig deutlich häufiger von Krankheiten und Schädlingen befallen. Ein Optimum habe ich noch nicht gefunden.
In den kommenden Wochen werde ich an dieser Stelle eine Serie von Artikeln zu meinen größten Aquaponik-Fehlern veröffentlichen. Jede Woche gibt es dann einen Fehler, den Du bei der Aquaponik vermeiden kannst.